Ich bin 42, Mutter und „Managerin“ einer großen Patchworkfamilie. Wenn alle im Haus sind, sind wir zu acht plus Hund Louis!
Bis März 2020 war ich Fernsehreporterin bei RTL und Expertin für das Thema Nachhaltigkeit. Ich habe regelmäßig über Themen von Müllvermeidung, Lebensmittelverschwendung bis hin zu fairer Mode berichtet.
Doch irgendwie wollte ich gerne selbst anpacken und aktiv etwas bewirken. Zumal mein Mann und ich unseren Kindern eine möglichst glückliche Zukunft wünschen. Deshalb haben wir auch unseren Plastikmüll bereits seit Anfang 2018 drastisch reduziert. Keine Joghurts mehr in Plastik, kein Wasser aus PET-Flaschen, keine Brote mehr in Alufolie. Viele finden das toll – sagen aber, dass es in ihrem Alltag so nicht möglich ist. Zu aufwendig... Das hat mich nicht losgelassen – und deshalb habe ich meinen Reporterjob 2020 an den Nagel gehängt und möchte mit meinem Unverpacktladen möglichst viele Menschen erreichen und für nachhaltigen Einkauf begeistern.
2013 habe ich übrigens ein Studium in CSR-Management abgeschlossen – also Nachhaltigkeitsmanagement. Damals haben mich viele dafür belächelt, aber irgendwie wusste ich, dass das Thema uns alle noch beschäftigen wird...
1. Unverpacktläden kaufen doch auch alles in normalen Verpackungen und füllen es dann um.
Gott bewahre. Nein! Die Produkte beziehen wir in Großgebinden (die geläufigste Größe sind 25 kg) – meistens in wiederverwendbaren Säcken, manches auch in Mehrwegbehältern.
2. Waren in Unverpacktläden sind doch viel teurer, als im Supermarkt
Auch hier ein klares nein! Bei vielen Produkten im Supermarkt zahlt man nämlich ganz schön viel für die Verpackung! Klarer Vorteil für uns! Dass unsere Preise trotzdem keine Dumpingpreise sind, liegt daran, dass alle unsere Produkte bio-zertifiziert und fair produziert sind. Die Erzeuger sollen schließlich für ihre Waren fair bezahlt werden und Sie haben ein Anrecht auf die bestmögliche Qualität.
3. Diese ganze Umfüllerei in Gläser und Co ist aufwendig und abgesehen vom Müll sparen hat das keinen Sinn.
Natürlich geht es vorrangig darum, Verpackungsmüll zu sparen. Und wenn jeder von uns nur ein bisschen dazu beiträgt, sind wir zusammen einen großen Schritt weiter. Dazu kommt aber, dass wir unbeliebten Hausbewohnern wie Motten das Leben schwer machen, wenn in unseren Küchen und Vorratskammern keine aufgerissenen Verpackungen, sondern gut verschlossene Mehrwegehälter stehen. Außerdem tut das auch den Produkten gut, weil sie so ihre Aromen und Frische länger behalten.
4. Im Schnitt erzeugt jeder von uns Deutschen im Jahr 38,5 kg Plastikverpackungsmüll – damit liegen wir gut 6 Kilo über dem EU-Durchschnitt. Dieses Jahr haben wir - aufgrund von Corona und den zahlreichen Einweg-To-Go-Menüs - nochmal rund 6 Prozent draufgelegt.
5. Mehrwegbehälter sind in Pandamiezeiten eine Gefahr für die Gesundheit
Dass man sich aktuell darüber Gedanken macht - verständlich, aber ich kann euch beruhigen: Verpackungsloses Einkaufen ist aus hygienischen Aspekten absolut unbedenklich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung bestätigt, dass es bisher weltweit keine einzige bekannte Corona-Infektion über Lebensmittel gibt. Zudem hat Hygiene bei mir im Wagen absolute Priorität: regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren gehört zur Routine, ebenso das Reinigen meiner Waage und der Arbeitsbestecke.
Unsere aktuellen Termine:
|